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Körperschemastörung vs Selbstliebe

  • Miss_Lena_Sophie
  • 23. Dez. 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 21. Nov. 2020


(Foto: Veroll Sterling aka Rayan Mill)

„Hast du zugenommen?“, „Bist du schwanger?“, „Du warst aber mal schlanker!“, „Ich glaube, du hast in letzter Zeit etwas zu viel vegane Schokolade gegessen, oder?“, „deine schlechte Haut kommt bestimmt von deiner Ernährung“, etc. So langsam kann ich diese Sätze alle nicht mehr hören. Manchmal frage ich mich, ob das Leben der anderen wirklich so langweilig ist, dass ihnen kein anderes Thema als mein Gewicht einfällt. Was soll ich auf solche Aussagen denn auch antworten?


Die Sache ist ja die, ich gehöre nun einmal nicht zu den Menschen, die essen können, was sie wollen und die trotzdem nicht zunehmen. Auch gehöre ich nicht zu den Menschen, die in stressigen Zeiten automatisch abnehmen. Wenn ich viel um die Ohren habe, dann nehme ich zu, ohne auch nur irgendetwas an meiner Ernährung zu ändern. Und was soll ich sagen, es stört mich nicht, denn ich weiß, dass ich in ruhigeren Phasen meines Lebens auch wieder problemlos abnehme. Genau so verhält es sich auch mit meiner Haut.



Was mich jedoch schon stört ist die Tatsache, dass sich viele dazu berechtigt fühlen, über das Aussehen Anderer zu urteilen und dies auch noch mitzuteilen, ohne auch nur einen einzigen Gedanken darüber zu verlieren, was solche Worte in einem Menschen auslösen können.


In meiner Kindheit und Jugend habe ich mich fast durchgehend zu dick gefühlt. Von meiner Mutter und meiner Ballettlehrerin habe ich immer gesagt bekommen, ich sei nicht dünn genug. Wenn man einem Kind ständig so etwas eintrichtern, dann glaubt es das irgendwann auch. Zum Teil habe ich nur einen Joghurt am Tag gegessen, weil ich dachte, ich müsste unbedingt abnehmen. Meinen Bauch habe ich hinter verschränkten Armen versteckt und ununterbrochen eingezogen, weshalb ich heute noch Probleme habe, richtig zu atmen. Wenn ich zurückblicke, war ich zu diesem Zeitpunkt absolut dünn und hatte ganz allein wegen solcher Worte ein Problem mit meinem Körper. Im Spiegel sah ich etwas, was in Wahrheit ganz anders aussah.


Was ist eine Körperschemastörung?

„Bei Dysmorphophobie oder auch Körperschemastörung handelt es sich um eine Störung der Wahrnehmung des eigenen Leibes. … Die Betroffenen nehmen ihren Körper oder einzelne Körperteile als hässlich oder entstellt wahr.“ (Quelle: Wikipedia). Viele Menschen sind von einer Körperschemastörung betroffen, zum Beispiel Bodybuilder, die sich trotz Muskelmasse viel zu dünn und schmächtig finden, oder Frauen, die sich ungeschminkt nicht aus dem Haus trauen.


Ich habe mich sehr viel mit dem Thema Selbstliebe und Körperschemastörung auseinandergesetzt. Früher hatte ich ein verzerrtes Selbstbild, doch heute akzeptiere ich meinen Körper so, wie er ist und achte lieber auf meine Gesundheit als auf mein Gewicht. In Zukunft werde nicht mehr zulassen, dass ich meinen Körper aufgrund von Aussagen anderer hasse. Menschen, die gedankenlos über andere urteilen, bemitleide ich, weil sie unfähig in Empathie sind. Und auch wenn ich kein großes Topmodel oder keine Primaballerina mit Traummaßen bin, ist mein Körper gut, genau so wie er ist.


Foto oben: Veroll Sterling aka Rayan Mill https://www.instagram.com/rayanmill/ Foto unten: Werner Streit https://www.instagram.com/we_st_photography/

vielen, lieben Dank für die tollen Fotos

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